Frage 329                                                                                                  Häretischer Artikel Nr. 218

 

Es lehren einige, daß Jesus nicht auf dem Gnadenstuhl gewesen sein kann, wenn die Siegel geöffnet sind. Wie kann man dies richtig verstehen?

 

Nun, Geliebte, die Leute, die diese Lehre glauben und lehren, sind vertraut mit 3. Mose 16. Sie gehen davon aus, daß wenn der Hohepriester im Allerheiligsten ist und wieder herauskommt, daß dann kein Blut mehr auf dem Gnadenstuhl ist und der Gnadenstuhl zum Gerichtsstuhl wird. Dem Gesetz nach haben sie Recht, der Vernunft nach liegen sie richtig, denn solange der Hohepriester dort drin ist mit dem Blut, ist da Gnade. Wenn er herauskommt, ist da Gericht. Deshalb bedeutet es, wenn die Siegel geöffnet sind, daß der Hohepriester, Jesus, das Lamm, das Allerheiligste verlassen hat, herauskam, das Buch nahm und die Siegel geöffnet hat. Nach ihrer Ansicht haben wir entweder die Öffnung der Siegel, dann hätte Jesus den Gnadenstuhl verlassen, oder die Siegel sind nicht geöffnet, und Jesus sitzt dort noch als unser Vermittler.

Was diese Frage so verwirrend macht, ist die Tatsache, daß der Prophet Gottes es im Siegelbuch, S. 97-99 (Englisch), dramatisiert hat, wo das Lamm den Gnadenthron verläßt, hervorkommt und das Buch nimmt, die Siegel öffnet und sie offenbart. Dann machte er zum Ende jeder Botschaft einen Altarruf und sagte: „Soweit ich weiß, ist das Lamm heute abend noch immer auf dem Gnadenstuhl.“ Er sagte: „Tut Buße, während das Blut noch dort ist.“ Nun, das ist eine bedauerliche Sache, denn derselbe Prophet, der uns in demselben Siegelbuch sagt – und er dramatisiert es sogar noch –, wie das Lamm hinter dem inneren Vorhang hervorkommt und die Siegel öffnet, das Vermittlungswerk ist vorüber, das Blut verließ den Gnadenstuhl. Derselbe Prophet bringt uns gegen Ende des Buches ein Dutzend Zitate, die uns sagen, daß das Blut noch immer auf dem Gnadenstuhl ist. Von da an bis zu seinem Tode setzt er seine Tätigkeit als Prediger fort, macht Altarrufe, sagt, daß Christus auf dem Opferaltar ist und ruft die Menschen zur Buße, während das Blut auf dem Gnadenstuhl ist. Nun, Brüder und Schwestern, das Rätsel liegt in der Botschaft selbst. Der Engel des Herrn wies ihn an, bestimmte Dinge in einer Weise zu sagen, die einige veranlaßt nachzudenken, und andere zu gehen.

Wie können wir jetzt damit klar kommen? Schon während der Öffnung der Siegel haben einige sich ihren Vers darauf gemacht. Einer sagte bspw., nach den Siegeln würde die Gnade vorbei sein. Diese Idee war nicht verkehrt, soweit das natürliche Urteilen eben reicht. Wißt ihr eigentlich, daß dieses Rätsel in den Siegeln zum allergrößten Stolperstein für die Nachfolger von Mal. 4 geworden ist, und zwar vierzig Jahre lang? Auf den Mangel an Offenbarung in diesem Punkt gründen sich die meisten Häresien! Der Versuch auszutüfteln, wie die Siegel geöffnet werden konnten, während das Lamm doch zur selben Zeit auf dem Gnadenstuhl saß, dies Mißverständnis und dieser Mangel an Offenbarung über diese Frage waren es, die zu den meisten Häresien geführt haben, die sich auf die Siegel beziehen. In der Botschaft steckt ein Rätsel, das Bruder Branham nicht erklärt hat. Wenn du sagst, der Prophet hätte das aber erklären sollen, dann sage es Gott. Denn Jesus trat an die Öffentlichkeit und predigte all diese Parabeln (Gleichnisse), und dennoch hat er ihnen nichts darüber erzählt. Ich betone es noch einmal: es liegt hier in der Botschaft ein Rätsel vor, das die Grundlage bildet für die meisten der auf die Siegel bezogenen Irrlehren. Und innerhalb von 40 Jahren ist das Rätsel schließlich zu voller Reife gelangt.

Solche Häresien wie die vom 1000jährigen Reich – es hätte längst begonnen; oder die Entrückung sei schon geschehen; das Blut sei nicht mehr auf dem Gnadenthron; die Gnade sei vorbei, die Auferstehung sei Geschichte. Hymenäus und Philetus! Seht ihr denn, was ich meine? [Versammlung antwortet mit „Amen!“] 

Es gibt tatsächlich Leute, die glauben, die Entrückung wäre im Gange. Oder sie glauben ernsthaft, das Millennium hätte begonnen. Sie glauben wirklich, Br. Branham wäre das Kommen Christi gewesen. Und wie will man damit umgehen?

Es wurde dort hineingelegt, um alle die zu zerstreuen, die nicht auserwählt sind.

Geliebte, wenn mir diese Offenbarung nicht durch einen anderen Diener Gottes zuteil geworden wäre und wenn ich sie nicht an euch weitergegeben hätte, dann würden wir ganz vernunftgemäß glauben, daß das Blut nicht mehr auf dem Gnadenstuhl ist, und vielleicht auch, daß die Entrückung schon begonnen hat und daß für niemanden mehr Gnade da wäre. Wir wären ein ziemlich verrückter Haufen, aber laßt mich nun die Frage beantworten, die ich früher nicht beantworten konnte.

Wie nur war es möglich, daß die Siegel geöffnet wurden, das Blut aber dennoch auf dem Gnadenstuhl verblieb? Wie? Mancher hat versucht, das Problem zu lösen, und ist dabei in der Irrenanstalt gelandet, mancher hat sich mit all diesen Lehren selbst zum Antichristen gemacht. Mit dieser Art von siegelbezogenen Häresien läßt sich sehr gut demonstrieren, wie groß der Mangel an Offenbarung darüber ist, wie die Siegel geöffnet wurden und das Lamm trotzdem auf dem Gnadenstuhl ist.

Wie kann man nun das Knäuel entwirren? Das Verbindungsstück ist der Sohn des Menschen: „Werdet ihr nicht essen das Fleisch des Menschensohnes und trinken sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch.“ Die Offenbarung des Menschensohnes, das Verbindungsstück ist der Dienst des Menschensohnes, wenn ihr beginnt, die Sache mit dem Menschensohn zu verstehen, dann wird sich das Rätsel auflösen, das in der Botschaft liegt. Wenn man das nicht hat, versucht man vieles mit seinem Kopf. Jemand hat behauptet, das Lamm hätte den Gnadenthron verlassen, sei schnell hinausgerannt, um das Buch zu öffnen, und sei dann schnell zurückgerannt. Nur muß das auch mit der Schrift zusammengehen, und Hebr. 9 sagt, daß er einmal ins Allerheiligste ging. Also braucht er nicht zwei- oder dreimal hineinzugehen ähnlich wie der Hohepriester, der jedes Jahr aufs Neue hineinging. Aber nachdem Jesus das Opfer gebracht hatte, ging er dort hinein und bewirkte die Versöhnung. Dazu muß er nicht noch einmal dorthin zurückgehen. Damit ist diese Interpretation schon widerlegt. Das Verbindungsglied ist der Sohn des Menschen. Das Geheimnis ist eingehüllt im Herniederkommen des HERRN in einem Feldgeschrei und in einer Stimme. Es ist fest gegründet auf die Schrift, die uns sagt: Der HERR Selbst, nicht das Lamm, der HERR Selbst wird herabsteigen vom Himmel – Freunde, wenn der HERR Selbst herabsteigt vom Himmel, dann ist Jesus noch immer auf dem Opferaltar. Der HERR Selbst wird mit dem Befehlsruf, mit der Stimme des Botenfürsten und der Posaune Gottes vom Himmel herabsteigen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. Darauf werden wir Lebenden, die wir übrigbleiben, zugleich mit ihnen zusammen entrückt werden in Wolken, dem Herrn entgegen in der Luft. Der HERR Selbst steigt herab in einem Feldgeschrei und in einer Stimme und in einer Posaune, und die Toten in Christo werden auferstehen zuerst, bevor wir sehen, wie Jesus in den Wolken erscheint.

   Der Plan Gottes ist wunderbar und großartig. Wenn Er Selbst herabstieg vom Himmel, dann ist ein anderer Teil von Ihm dort geblieben, wo er immer verbleiben sollte. Das ist wirklich wunderbar.

Ist euch bekannt, daß sich der HERR einmal den Leib der Frau eines bestimmten Mannes auslieh, obwohl sie bereits verheiratet war? Das sah überhaupt nicht gut aus und hat die Frau, ihre Familie und den Mann in einen schlechten Ruf gebracht. Doch es hat dem HERRN gefallen, sich den Leib zu borgen und das erste Kommen des Herrn hervorzubringen.

Nun, meine Brüder, der HERR ist der Schöpfer Himmels und der Erden, aber dennoch borgt Er. Einst brauchte Er einen Esel, um Sein Kommen mit der Schrift in Übereinstimmung zu bringen. Dazu schickte Er Seine Jünger los und sagte: “Geht mal dort hinüber und borgt diesen Esel aus. Wenn euch jemand fragt, warum ihr den losbindet, sagt, daß der HERR ihn benötigt.“ Und das war nötig, um das gerade stattfindende Kommen des HERRN zu erfüllen; und es war in der Schrift festgehalten, daß Er auf einem Esel kommen würde, und ein Füllen würde nachlaufen. Es kommt also vor, daß der HERR manchmal etwas borgt. Ja, groß ist unser Gott.

Als der HERR vom Himmel herabstieg, ließ Er den anderen Teil von Sich auf dem Altar. Wozu sollte es gut sein, daß der HERR herabsteigt, um die Braut zu erlösen, sie zur neuen Geburt zu bringen, ihr die große Ausgießung des Heiligen Geistes zu geben und die Toten aus den Gräbern zu holen, wenn es dort gar kein Blutopfer gibt, das zur vollen Erlösung versöhnt? Erlösung geschieht durch das Blut. Das Blut mußte dort bleiben, damit die Menschen von ihren Sünden errettet werden konnten. Das Blut muß dort verbleiben, bis die Ausgießung kommt, es muß dort bleiben, Freunde, bis Israel gerettet ist, also die 144.000, bis die Toten aus den Gräbern kommen, denn wir sind durch das Blut erlöst, und die Erlösung des Leibes ist das letzte Stadium der Erlösung. Es ist demnach in dies Geheimnis eingehüllt. Und dann gibt es ein größeres Geheimnis auf Erden seit Öffnung der Siegel, das nur den Auserwählten gehört, seht ihr? Es ist wundervoll! Es ist herrlich. Es ist verborgen unter dem Siebten Siegel.

Prediger, du kommst noch immer nicht auf den Punkt, wie die Siegel geöffnet wurden, denn das Lamm mußte den Gnadenstuhl verlassen, herauskommen, das Buch nehmen und das Siegel öffnen. Das wollen wir gerne hören. Weiche uns nicht aus.“ Ich weiche nicht aus, keineswegs. Ich komme genau auf den Punkt. Es ist herrlich. Hätten die Menschen dies gewußt, als es zur Siegelöffnung kam, wären sie nicht in das Durcheinander geraten, in dem sie sich heute befinden.

Geliebte, die Wahrheit ist, das Lamm wußte bereits, was in diesen Siegeln war, bevor sie tatsächlich geöffnet wurden. Gott wußte, was in den Siegeln war, bevor sie wirklich geöffnet waren. Er wußte es schon vor Grundlegung der Welt. Aber der Mensch wußte es nicht. William Branham wußte es auch nicht. Und als der Geist des HERRN vom Himmel herabstieg, da gab der Geist des HERRN dies Wissen an Seinen Propheten weiter. Und der Prophet teilte es uns mit. Der entscheidende Punkt ist also, daß nicht Jesus herabstieg, sondern der Geist des Lammes. Der Geist des Lammes salbte einen Mann namens William Branham, und dieser predigte die Siegel. Er hielt beim letzten an und sagte: „Ich kann nicht weiter gehen, das hat zu tun mit dem Kommen des HERRN.“

Das Rätsel und das Problem ist aus dem Kommen des Herrn entstanden. Und es gibt nur eine Möglichkeit, wie sie dies große Rätsel in den Siegeln verstehen können, und das wird sein, wenn das Siebente Siegel für die Öffentlichkeit gebrochen wird.

Dann würde ihnen klar werden, daß es nicht das Lamm, der Mann Jesus ist, sondern der Geist, der in dem Lamm wohnte, der Gott selbst ist. Die Bibel sagt, daß Gott in Christus war und die Welt mit Sich versöhnt hat, was Erlösung, Versöhnung, Zurückkaufen und Zurückbringen bedeutet. Daß Gott, der in Christus war und die Welt mit Sich versöhnte, vom Himmel herabstieg in einem Befehlsruf und mit der Stimme des Erzengels und daß das Werk der Versöhnung noch fortläuft bis zum heutigen Tag. Die Bibel sagt: Denn er selbst, der Herr, wird mit einem Feldgeschrei (Befehlsruf) und der Stimme des Erzengels und mit der Posaune Gottes herniederkommen, und die Toten in Christo werden auferstehen zuerst. Daher besteht das Puzzle im Herniederkommen des Herrn. Es soll die ganze Welt wissen, daß bei der Öffnung der Sieben Siegel der Herr Selbst herabgestiegen ist vom Himmel. Wenn Er herabstieg vom Himmel, dann ist auch mehr von Seiner Gegenwart zur Erde gekommen. Freunde, wo immer die wahre Offenbarung der Siegel gepredigt wird, da werdet ihr die Gegenwart des Herrn finden.

 

Da gibt es noch andere Verbindungen zur Stimme des Erzengels und zu den Posaunen Gottes, aber das ist jetzt nicht unser Thema. Dies ist die ganze Wahrheit in dieser Frage. Verstehen wir nun den Versöhnungstag in seiner Verbindung zu den Siegeln? Verstehen wir nun dies große Puzzle in der Botschaft, wie Er auf dem Gnadenstuhl sitzen konnte und die Siegel dennoch geöffnet sein können? Die Siegel sind hier vorausgesagt, und zwar vor dem großen dramatischen Ereignis, worüber wir in Kap. 4 und 5 der Offenbarung gelesen haben. Sobald dies Ereignis tatsächlich stattfindet, wird es um die Zeit der Entrückung sein. Jesus kommt hervor aus dem (Aller-) Heiligsten, beansprucht, was Er erkauft hat, und erscheint in den Wolken (am Himmel). Es ist so einfach. Wenn er aus dem Heiligsten hervortritt, gebraucht Er Seine Autorität als Erlöser und erscheint in den Wolken. Um die Zeit hat der HERR, der herabstieg, bereits Sorge getragen für Seine Braut und hat sie durch einen fünffältigen Dienst zur Vollkommenheit gebracht.

Es sei denn, ihr kommt zur Erkenntnis des Herrn hier auf Erden, sonst werdet ihr Jesus in den Wolken niemals sehen.