Es lehren einige, daß
Jesus nicht auf dem Gnadenstuhl gewesen sein kann, wenn die Siegel geöffnet
sind. Wie kann man dies richtig verstehen?
Nun, Geliebte, die Leute,
die diese Lehre glauben und lehren, sind vertraut mit 3. Mose 16. Sie gehen
davon aus, daß wenn der Hohepriester im Allerheiligsten ist und wieder
herauskommt, daß dann kein Blut mehr auf dem Gnadenstuhl ist und der
Gnadenstuhl zum Gerichtsstuhl wird. Dem Gesetz nach haben sie Recht, der
Vernunft nach liegen sie richtig, denn solange der Hohepriester dort drin ist
mit dem Blut, ist da Gnade. Wenn er herauskommt, ist da Gericht. Deshalb
bedeutet es, wenn die Siegel geöffnet sind, daß der Hohepriester, Jesus, das
Lamm, das Allerheiligste verlassen hat, herauskam, das Buch nahm und die Siegel
geöffnet hat. Nach ihrer Ansicht haben wir entweder die Öffnung der Siegel,
dann hätte Jesus den Gnadenstuhl verlassen, oder die Siegel sind nicht
geöffnet, und Jesus sitzt dort noch als unser Vermittler.
Was diese Frage so
verwirrend macht, ist die Tatsache, daß der Prophet Gottes es im Siegelbuch, S.
97-99 (Englisch), dramatisiert hat, wo das Lamm den Gnadenthron verläßt, hervorkommt
und das Buch nimmt, die Siegel öffnet und sie offenbart. Dann machte er zum
Ende jeder Botschaft einen Altarruf und sagte: „Soweit ich weiß, ist das Lamm
heute abend noch immer auf dem Gnadenstuhl.“ Er sagte: „Tut Buße, während das
Blut noch dort ist.“ Nun, das ist eine bedauerliche Sache, denn derselbe
Prophet, der uns in demselben Siegelbuch sagt – und er dramatisiert es sogar
noch –, wie das Lamm hinter dem inneren Vorhang hervorkommt und die Siegel
öffnet, das Vermittlungswerk ist vorüber, das Blut verließ den Gnadenstuhl.
Derselbe Prophet bringt uns gegen Ende des Buches ein Dutzend Zitate, die uns
sagen, daß das Blut noch immer auf dem Gnadenstuhl ist. Von da an bis zu seinem
Tode setzt er seine Tätigkeit als Prediger fort, macht Altarrufe, sagt, daß
Christus auf dem Opferaltar ist und ruft die Menschen zur Buße, während das
Blut auf dem Gnadenstuhl ist. Nun, Brüder und Schwestern, das Rätsel liegt in der Botschaft selbst.
Der Engel des Herrn wies ihn an, bestimmte Dinge in einer Weise zu sagen, die
einige veranlaßt nachzudenken, und andere zu gehen.
Wie können wir jetzt damit
klar kommen? Schon während der Öffnung der Siegel haben einige sich ihren Vers
darauf gemacht. Einer sagte bspw., nach den Siegeln würde die Gnade vorbei
sein. Diese Idee war nicht verkehrt, soweit das natürliche Urteilen eben
reicht. Wißt ihr
eigentlich, daß dieses Rätsel in den Siegeln zum allergrößten Stolperstein für
die Nachfolger von Mal. 4 geworden ist, und zwar vierzig Jahre lang? Auf den
Mangel an Offenbarung in diesem Punkt gründen sich die meisten Häresien! Der Versuch auszutüfteln, wie die Siegel
geöffnet werden konnten, während das Lamm doch zur selben Zeit auf dem
Gnadenstuhl saß, dies Mißverständnis und dieser Mangel an Offenbarung über
diese Frage waren es, die zu den meisten Häresien geführt haben, die sich auf
die Siegel beziehen. In der Botschaft steckt ein Rätsel, das Bruder Branham
nicht erklärt hat. Wenn du sagst, der Prophet hätte das aber erklären sollen,
dann sage es Gott. Denn Jesus trat an die Öffentlichkeit und predigte all diese
Parabeln (Gleichnisse), und dennoch hat er ihnen nichts darüber erzählt. Ich betone es noch einmal: es liegt hier in der
Botschaft ein Rätsel vor, das die Grundlage bildet für die meisten der auf
die Siegel bezogenen Irrlehren. Und innerhalb von 40 Jahren ist das Rätsel schließlich zu voller Reife gelangt.
Solche Häresien wie die
vom 1000jährigen Reich – es hätte längst begonnen; oder die Entrückung sei
schon geschehen; das Blut sei nicht mehr auf dem Gnadenthron; die Gnade sei
vorbei, die Auferstehung sei Geschichte. Hymenäus und Philetus! Seht ihr denn,
was ich meine? [Versammlung
antwortet mit „Amen!“]
Es gibt tatsächlich Leute,
die glauben, die Entrückung wäre im Gange. Oder sie glauben ernsthaft, das
Millennium hätte begonnen. Sie glauben wirklich, Br. Branham wäre das Kommen
Christi gewesen. Und wie will man damit umgehen?
Es
wurde dort hineingelegt, um alle die zu zerstreuen, die nicht auserwählt sind.
Geliebte, wenn mir diese
Offenbarung nicht durch einen anderen Diener Gottes zuteil geworden wäre und
wenn ich sie nicht an euch weitergegeben hätte, dann würden wir ganz vernunftgemäß glauben, daß das Blut nicht mehr auf dem
Gnadenstuhl ist, und vielleicht auch, daß die Entrückung schon begonnen hat und
daß für niemanden mehr Gnade da wäre. Wir wären ein ziemlich
verrückter Haufen, aber laßt mich nun die Frage beantworten, die ich früher
nicht beantworten konnte.
Wie nur war es möglich, daß die Siegel geöffnet wurden, das
Blut aber dennoch auf dem Gnadenstuhl verblieb? Wie? Mancher hat versucht, das
Problem zu lösen, und ist dabei in der Irrenanstalt gelandet, mancher hat sich
mit all diesen Lehren selbst zum Antichristen gemacht. Mit dieser Art von
siegelbezogenen Häresien läßt sich sehr gut demonstrieren, wie groß der Mangel
an Offenbarung darüber ist, wie die Siegel geöffnet wurden und das Lamm
trotzdem auf dem Gnadenstuhl ist.
Wie kann
man nun das Knäuel entwirren? Das
Verbindungsstück ist der Sohn des Menschen: „Werdet ihr nicht essen das Fleisch
des Menschensohnes und trinken sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch.“ Die
Offenbarung des Menschensohnes, das Verbindungsstück ist der Dienst des
Menschensohnes, wenn ihr beginnt, die Sache mit dem Menschensohn zu verstehen,
dann wird sich das Rätsel auflösen, das in der Botschaft liegt. Wenn man das
nicht hat, versucht man vieles mit seinem Kopf. Jemand hat behauptet, das Lamm
hätte den Gnadenthron verlassen, sei schnell hinausgerannt, um das Buch zu
öffnen, und sei dann schnell zurückgerannt. Nur muß das auch mit der Schrift
zusammengehen, und Hebr. 9 sagt, daß er einmal ins Allerheiligste ging. Also braucht er nicht
zwei- oder dreimal hineinzugehen ähnlich wie der Hohepriester, der jedes Jahr
aufs Neue hineinging. Aber nachdem Jesus das Opfer gebracht hatte, ging er dort
hinein und bewirkte die Versöhnung. Dazu muß er nicht noch einmal dorthin
zurückgehen. Damit ist diese Interpretation schon widerlegt. Das
Verbindungsglied ist der Sohn des Menschen. Das Geheimnis ist eingehüllt im
Herniederkommen des HERRN in einem Feldgeschrei und in einer Stimme. Es ist
fest gegründet auf die Schrift, die uns sagt: Der HERR Selbst, nicht das Lamm, der HERR Selbst wird herabsteigen
vom Himmel – Freunde, wenn der HERR Selbst herabsteigt vom Himmel, dann ist
Jesus noch immer auf dem Opferaltar. Der HERR
Selbst wird mit dem Befehlsruf, mit der Stimme des Botenfürsten und der
Posaune Gottes vom Himmel herabsteigen, und die Toten in Christus werden zuerst
auferstehen. Darauf werden wir Lebenden, die wir übrigbleiben, zugleich mit
ihnen zusammen entrückt werden in Wolken, dem Herrn entgegen in der Luft. Der
HERR Selbst steigt herab in einem Feldgeschrei und in einer Stimme und in einer
Posaune, und die Toten in Christo werden auferstehen zuerst, bevor wir sehen, wie Jesus in den Wolken erscheint.
Der Plan Gottes ist
wunderbar und großartig. Wenn Er Selbst herabstieg vom Himmel, dann ist ein
anderer Teil von Ihm dort geblieben, wo er immer verbleiben sollte. Das ist
wirklich wunderbar.
Ist euch bekannt, daß sich der HERR einmal den Leib der
Frau eines bestimmten Mannes auslieh, obwohl sie bereits verheiratet war? Das
sah überhaupt nicht gut aus und hat die Frau, ihre Familie und den Mann in
einen schlechten Ruf gebracht. Doch es hat dem HERRN gefallen, sich den Leib zu
borgen und das erste Kommen des Herrn hervorzubringen.
Nun, meine Brüder, der
HERR ist der Schöpfer Himmels und der Erden, aber dennoch borgt Er. Einst
brauchte Er einen Esel, um Sein Kommen mit der Schrift in Übereinstimmung zu
bringen. Dazu schickte Er Seine Jünger los und sagte: “Geht mal dort hinüber
und borgt diesen Esel aus. Wenn euch jemand fragt, warum ihr den losbindet,
sagt, daß der HERR ihn benötigt.“ Und das war nötig, um das gerade
stattfindende Kommen des HERRN zu erfüllen; und es war in der Schrift festgehalten, daß Er auf
einem Esel kommen würde, und ein Füllen würde nachlaufen. Es kommt also vor,
daß der HERR manchmal etwas borgt. Ja, groß ist unser Gott.
Als der HERR vom Himmel
herabstieg, ließ Er den anderen Teil von Sich auf dem Altar. Wozu sollte es gut
sein, daß der HERR herabsteigt, um die Braut zu erlösen, sie zur neuen Geburt
zu bringen, ihr die große Ausgießung des Heiligen Geistes zu geben und die
Toten aus den Gräbern zu holen, wenn es dort gar kein Blutopfer gibt, das zur
vollen Erlösung versöhnt? Erlösung
geschieht durch das Blut. Das Blut mußte dort bleiben, damit die
Menschen von ihren Sünden errettet werden konnten. Das Blut muß dort
verbleiben, bis die Ausgießung kommt, es muß dort bleiben, Freunde, bis Israel gerettet ist, also
die 144.000, bis die Toten aus den Gräbern kommen, denn wir
sind durch das Blut erlöst, und die Erlösung des Leibes ist das letzte Stadium
der Erlösung. Es ist demnach in dies Geheimnis eingehüllt. Und dann gibt es ein
größeres Geheimnis auf Erden seit Öffnung der Siegel, das nur den Auserwählten
gehört, seht ihr? Es ist wundervoll! Es ist herrlich. Es ist verborgen unter
dem Siebten Siegel.
„Prediger,
du kommst noch immer nicht auf den Punkt, wie die Siegel geöffnet wurden, denn
das Lamm mußte den Gnadenstuhl verlassen, herauskommen, das Buch nehmen und das
Siegel öffnen. Das wollen wir gerne hören. Weiche uns nicht aus.“ Ich weiche
nicht aus, keineswegs. Ich komme genau auf den Punkt. Es ist herrlich. Hätten
die Menschen dies gewußt, als es zur Siegelöffnung kam, wären sie nicht in das
Durcheinander geraten, in dem sie sich heute befinden.
Geliebte,
die Wahrheit ist, das Lamm wußte bereits, was in diesen Siegeln war, bevor sie
tatsächlich geöffnet wurden. Gott wußte, was in den Siegeln war, bevor sie
wirklich geöffnet waren. Er wußte es schon vor Grundlegung der Welt. Aber der
Mensch wußte es nicht. William Branham wußte es auch nicht. Und als der Geist
des HERRN vom Himmel herabstieg, da
gab der Geist des HERRN dies Wissen an Seinen Propheten weiter. Und der Prophet
teilte es uns mit. Der entscheidende Punkt ist also, daß nicht Jesus
herabstieg, sondern der Geist des Lammes. Der Geist
des Lammes salbte einen Mann namens William Branham, und dieser predigte die
Siegel. Er hielt beim letzten an und sagte: „Ich kann nicht weiter gehen, das
hat zu tun mit dem Kommen des HERRN.“
Das Rätsel und das Problem ist aus dem Kommen des Herrn
entstanden. Und es gibt nur eine Möglichkeit, wie sie dies große Rätsel in den
Siegeln verstehen können, und das wird sein, wenn das Siebente Siegel für die
Öffentlichkeit gebrochen wird.
Dann
würde ihnen klar werden, daß es nicht das Lamm, der Mann Jesus ist, sondern der
Geist, der in dem Lamm wohnte, der Gott selbst ist. Die Bibel sagt, daß Gott in
Christus war und die Welt mit Sich versöhnt hat, was Erlösung, Versöhnung,
Zurückkaufen und Zurückbringen bedeutet. Daß Gott, der in Christus war und die
Welt mit Sich versöhnte, vom Himmel herabstieg in einem Befehlsruf und mit der
Stimme des Erzengels und daß das Werk der Versöhnung noch fortläuft bis zum heutigen
Tag. Die Bibel sagt: Denn er selbst, der Herr, wird mit einem
Feldgeschrei (Befehlsruf) und der Stimme des Erzengels und mit der Posaune
Gottes herniederkommen, und die Toten in Christo werden auferstehen zuerst.
Daher besteht das Puzzle im Herniederkommen des Herrn. Es soll die ganze Welt
wissen, daß bei der Öffnung der Sieben Siegel der Herr Selbst herabgestiegen
ist vom Himmel. Wenn Er herabstieg vom Himmel, dann ist auch mehr von Seiner
Gegenwart zur Erde gekommen. Freunde, wo immer die wahre Offenbarung der Siegel
gepredigt wird, da werdet ihr die Gegenwart des Herrn finden.
Da
gibt es noch andere Verbindungen zur Stimme des Erzengels und zu den Posaunen
Gottes, aber das ist jetzt nicht unser Thema. Dies ist die ganze Wahrheit in
dieser Frage. Verstehen wir nun den Versöhnungstag in seiner Verbindung zu den
Siegeln? Verstehen wir nun dies große Puzzle in der Botschaft, wie Er auf dem
Gnadenstuhl sitzen konnte und die Siegel dennoch geöffnet sein können? Die
Siegel sind hier vorausgesagt, und
zwar vor dem
großen dramatischen Ereignis, worüber wir in Kap. 4 und 5 der Offenbarung
gelesen haben. Sobald dies Ereignis tatsächlich stattfindet, wird es um die
Zeit der Entrückung sein. Jesus kommt hervor aus dem (Aller-) Heiligsten,
beansprucht, was Er erkauft hat, und erscheint in den Wolken (am Himmel). Es
ist so einfach. Wenn er aus dem Heiligsten hervortritt, gebraucht Er Seine
Autorität als Erlöser und erscheint in den Wolken. Um die Zeit hat der HERR,
der herabstieg, bereits Sorge getragen für Seine Braut und hat sie durch einen
fünffältigen Dienst zur Vollkommenheit gebracht.
Es
sei denn, ihr kommt zur Erkenntnis des Herrn hier auf Erden, sonst werdet ihr
Jesus in den Wolken niemals sehen.